Ebrach, das Dorf (historisch):


Der Ort Ebrach, am nördlichsten Punkt des Flusslaufes, dürfte schon früh durch einen sehr alten Übergang über die Ebrach entstanden sein. Wahrscheinlich war die Stelle weniger sumpfig als sonst im Ebrachtal, sonst hätte eine Siedlung direkt am Flusslauf wenig Sinn. Nur die ältesten Siedlungen an einem Flusslauf tragen den gleichen Namen wie der Fluss.


760
In den Traditionen des Hochstifts Freising ist Ebrach als eine der ersten Schenkungen erwähnt. 760 übergab der Kleriker (kath. Geistlicher) "Friduperht de Eparaha" seinen Besitz an Bischof Josef von Freising. Möglicherweise gab es schon damals eine einem Herrenhaus zugehörige Kirche in Ebrach, da ja ein Priester seine Besitzungen übertrug.


845
Der Ortsadelige "Wuofolt de Eparaha" übergab seinen Besitz, bestehend aus Gebäuden, landwirtschaftichen Flächen und Leibeigenen an das Kloster Freising.


1029
Seit diesem Jahr tritt ein "Gerold de Eparaha" immer wieder als Zeuge des Klosters Ebersberg in Erscheinung.


1045
Nach 1045 erscheint "Gerold de Eparaha" in der sehr wichtigen Funktion als "advocatus fiscalis", als Schirmvogt (Definition??) des Klosters, bis zu seinem Tod 1065.


1068
"Gerold de Eparaha"'s Sohn, Gebolf von Ebrach, wird bei einer Schenkung an das Kloster Ebersberg als zeuge genannt, die ein Graf Otto von Scheyern anlässlich einer bevorstehenden Pilgerfahrt nach Jerusalem tätigt. Man kann davon ausgehen, dass so die Kreuzreliquie in die Gegend um Ebersberg gelangte und so die seltenen Hl. Kreuz Kirchen in der Umgebung (Pliening, Neukirchen, Aham, Ebrach) entstanden.


1100
"Wezil de Ebera", ein Bruder Gebolfs, taucht als Zeuge im Ebersberger Cartular, einer Klosteraufzeichnung, auf.


12. Jahrhundert
Das Kloster Weihenstephan erhält im 12. Jahrhundert zahlreiche Schenkungen im Raum Ebersberg und Pfaffing. Die Pfalzgrafen von Falkenberg sind neben der Vogtei in Ebersberg auch Vögte des bei uns begüterten Klosters Weihenstephan.


1166
Es wurde geschrieben, dass Ebrach die "curia illa ebra" (lat. Gutshof zu Ebrach) Schweine, Gänse, Hühner, Eier etc. an den Grafen von Falkenberg abzuliefern hat.


1174 - 1180
Rüdiger und Dietrich von Ebrach sind als Weihenstephaner Ministeriale bezeugt. Vermutlich verschwand der Ortsadel anschließend und in der Dorfentwicklung trat ein Stillstand ein.


1315
Die Ebracher Kirche wird erstmals als Hl. Kreuzkirche urkundlich erwähnt.

Nachweise der Hausnamen:

1420
Eine alte Grabplatten aus Rotmarmor gibt Aufschluss über zwei Besitzer des Lamplhofes: "alt Lampl starb 1420" und "kristiannus barthofer". Letztere ist wahrscheinlich die jüngere Generation. Das Wappen auf dem Grabstein, ein aufrecht stehendes Lamm, zeigt, dass es damals wappenführende Bauerngeschlechter gab.

1562
Erwähnung eines "Bernhard Dankhl zu Ebrach" in der Wasserburger Chronik

1573
ist ein ein "Hans Eller zu Ebrach", 80 Jahr, dokumentiert

1630
zieht "Christoph Öller, Vischer zu Ebrach" in den Bauernaufstand.

1668
wird dem Wirt "Sebastian Schmied Rämbsel zu Ebrach" das Schankrecht entzogen. Daraufhin scheint die Familie Schmiedramsel die "Taverne" in Forsting erworben zu haben.



1500 - 1700
Zwischen dem 16. bis zum 18. Jahrhundert wird Ebrach zu einem Wallfahrtsort zur Kreuzreliquie.


1808
Ebrach wurde mit der selbständigen Gemeinde Springlbach zusammengefasst und 1881 mit Pfaffing vereinigt.


1854
Die Ebracher Hausbesitzer in der Uraufnahme des Vermessungsamtes um 1854:
Nr. 1 Schmied, Martin Irlbacher (heutiger Hausname Bauernschmied)
Nr. 2 Lampl, Gallus Zacherl
Nr. 3 Auer, Apollonia Gimpl
Nr. 4 Kirche
Nr. 5 Mesner und Krämer, Joseph Hartl (Ebracher Wirtshaus, abgerissen 1995)
Nr. 6 Fischer, Felix Piestreiner (heutiger Hausname Öller)
Nr. 7 Müllner, Maria Reischl
Nr. 8 Dankl, Niklas Stangl
Nr. 9 Zacherl, Georg Bachleitner
Nr. 10 Neuchinger, Georg Maier (heutiger Hausname Kramer)



1900
fand am Faschingsdienstag ein Ochsenrennen in Ebrach statt, mit darauffolgendem Rennball. Mathias Stützl lud ein.


1920
Ebrach wird an das Stromnetz angeschlossen.


um 1921
wurde die Landkreisstraße gerade durch das Dorf Richtung Forsting vermessen. Der "Auer" musste wegen dem neuen Straßenverlauf eine Fensterbreite vom Wohnhaus opfern.


1924
wurde mit großer Hartnäckigkeit und unter großem Einsatz der Ebracher ein Schulhaus gebaut, damit die Ebracher Kinder nicht mehr nach Pfaffing und Albaching gehen mussten.


1950
wurden vier neue Glocken geweiht.


1960
feierte Ebrach seine 1200 jährige Ortsgeschichte.


1963
wurde ein neues, größeres Schulhaus gebaut, seit 1973(?) gehen die Ebracher Schüler wieder nach Pfaffing zur Schule.


1975 und 1981
In zwei Etappen wurde die Ebrach unter dem Dorf verrohrt.


19??
wurde die Staatsstraße RO42 erweitert


1998
wurde Ebrach an die Kanalisation in Pfaffing angeschlossen.


2010 feiert Ebrach sein 1250 Ortsjubiläum!!